Upcycling…
Unter diesem Thema stand der zweitägige Nähworkshop mit dem Titel "Nähstübchen" der youngcaritas Herford-Minden. Am 02. und 03. November konnten wir, vier Teilnehmerinnen im Alter von 11 bis 14 Jahren, aus alten Hemden und T-Shirts neue Dinge, wie Kissenhüllen, Beanie-Mützen und Loops nähen. Der Workshop fand unter dem Motto "Upcycling" statt.
Morgens um 10 Uhr fingen wir nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit den Nähmaschinen an zu nähen, aßen zusammen und konnten unsere kreativen Ideen umsetzen. Am Samstag, den 04. November verkauften wir unsere genähten Werke auf dem BÜZ-Flohmarkt, und das eingenommene Geld werden wir dem Kinderhospiz in Minden spenden. Insgesamt haben wir Spenden in Höhe von 205,39€ gesammelt.
Uns allen hat es viel Freude gemacht, für uns und für andere Menschen zu nähen und noch dazu für einen guten Zweck zu spenden.
Wir freuen uns auf weitere Aktionen der youngcaritas Herford-Minden!
Verfasst von Jule Schmeding, 14 Jahre, Teilnehmerin des Nähstübchens
Gemeinsam Nähen und aus alten Sachen Neues kreieren…Was steckt genau dahinter?
Persönliche Eindrücke unserer Teilnehmerinnen, warum sie dabei waren und was sie davon mitnehmen:
- "Ich bin definitiv beim nächsten Mal wieder mit dabei und bringe gerne noch eine Freundin mit."
- "Total klasse, dass wir aussuchen durften, an wen wir das Geld spenden möchten."
- "Es hat einfach Spaß gemacht in Gemeinschaft zu nähen und nicht alleine Zuhause, da wir uns gegenseitig inspiriert und auch geholfen haben."
- "Als ich gehört habe, dass wir nur so wenige sind, hatte ich nicht wirklich Lust, doch war das genau richtig, da somit eine sehr vertraute Atmosphäre geschaffen wurde."
- "Ich dachte, dass wir nur vorgefertigte Nähanleitungen bekommen würden und wir straight danach arbeiten müssen. Das war überhaupt nicht der Fall, wir durften uns kreativ austoben und nähen, was wir wollten!"
- "Ich habe von der Aktion von meiner Schwester erfahren und die meinte nur so, "mach da mal mit". Ich wusste gar nicht, was auf mich zukommt, ich bin froh, dass ich einfach hingegangen bin."
- "Neben dem Nähen hat mir das Verkaufen auf dem Flohmarkt total gut gefallen, die ganzen Menschen anzusprechen und auf unsere Aktion aufmerksam zu machen. Das war mal was ganz Anderes als sonst."
Auf dem Flohmarkt wurden die selbstgenähten Sachen verkauft.youngcaritas Herford-Minden
Deswegen machen wir das…
Anke Kues-Albers, Koordinatorin für Caritas / youngcaritas Herford-Minden:
"Es war ein Experiment, ein total erfolgreiches Experiment!
Dass aus alten, nicht mehr tragbarer Kleidung so wunderschöne Kissenbezüge und andere Accessoires werden, ist eine Erfahrung, die uns begeistert hat.
Wir haben viel Spaß miteinander gehabt und die Begeisterung und Freude wirkt noch an während des Verkaufs auf dem Flohmarkt am BÜZ zugunsten des Kinderhospizes Minden-Lübbecke."
Dorina Fichte, Dekanatsreferentin für Jugend und Familie/youngcaritas Herford-Minden:
"Mit youngcaritas wollen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen, dass es ganz einfach ist anderen Menschen zu helfen und dabei selber an sich zu wachsen.
Das Motto 'Im Doppelpack Taten wirken lassen' funktionierte genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Der Anreiz, selber für sich etwas in Gemeinschaft nähen zu dürfen, hat vier Mädchen dazu animiert sich anzumelden. Zunächst war das Nähen für andere Menschen Nebensache, doch während der Produktion wuchs auch der Wunsch die Gegenstände zu verkaufen und das für einen guten Zweck.
An wen das Geld geht, welches wir auf dem Flohmarkt einnehmen, war von uns nicht vorgegeben, sondern das mussten die Mädels gemeinsam überlegen und entscheiden. Dieses partizipative Miteinander ist für den Prozess des Erwachsenwerdens sehr wichtig, denn unsere Gesellschaft benötigt Menschen, die sich einbringen und die Welt mitgestalten möchten. Alle Teilnehmerinnen sind über sich hinaus gewachsen und waren überrascht von den Ergebnissen ihrer kleinen Produktionsreihe, denn mit solch schönen und hochwertigen Gegenständen haben sie nicht gerechnet.
Der Mix aus fachlicher Weiterbildung im Bereich Nähen, Spaß und etwas für andere Tun ist einfach unschlagbar. Denn wer sich ehrenamtlich engagiert, muss auch einen eigenen Nutzen daraus ziehen können. Zunächst braucht es etwas Offensichtliches, um sich dazu motivieren zu können. Nach der Aktion meinten die Teilnehmerinnen schon, dass sie beim nächsten Mal wieder dabei wären, da es ein tolles Gefühl sei für andere etwas zu machen. Sie wären sogar dabei, ohne eigene Accessoires für sich selber gestalten zu dürfen. Da fand somit schon eine Motivationsverschiebung statt.
Mein Fazit nach den 3 spannenden Tagen: Gutes Tun kann so einfach sein und tut gar nicht weh. Viel mehr Menschen sollten das mal ausprobieren, denn dann hinterlassen wir definitiv die Welt ein wenig besser, als wir sie vorgefunden haben."