Eine Erfolgsgeschichte in der Caritas!
Wir feiern schon mal! Die youngcaritas-Akteuri beim Treffen im März 2023 in Erfurt.youngcaritas Deutschland
2012 beschloss die Caritas-Delegiertenversammlung, ein eigenes Caritas-Netzwerk für junge Menschen zu starten - heute hat sich youngcaritas etabliert und ist nicht mehr aus dem Verband wegzudenken.
Michelle schreibt im Chat: "Hallo aus Rostock. Hier entsteht eine neue youngcaritas. Kann mir jemand helfen?" Angelika vom DiCV Paderborn antwortet: "Hi, schau mal im Channel #social_media. Habe dich auch schon markiert!" Zehn Minuten später postet Michelle auf Instagram ein Motiv, das Tabea, youngcaritas-Akteurin aus München, für alle zur Verfügung gestellt hat. Ideen und Materialien werden geteilt, es arbeitet zusammen, wer Interesse am gleichen Thema hat - unabhängig von Ort, Ebene oder Profession. Im Netzwerk gibt es regen Austausch. So kann es gehen!
Junge Engagierte und frischer Wind in der Caritas
Als youngcaritas vor zehn Jahren in Berlin beim Caritaskongress startete, war ein wichtiges Ziel, als Caritas mehr in Kontakt mit jungen Menschen zu kommen, die vielfach wenig mit Caritas anfangen können. Als künftige Mitarbeiter:innen und Kund:innen sollten sie Möglichkeiten bekommen, sich freiwillig zu engagieren und Schwung in die Caritas zu bringen. Und tatsächlich: Vieles ist gelungen. "Gäbe es youngcaritas nicht schon, sie müsste dringend erfunden werden!", sagt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welzop-Deffaa.
An 80 Orten in Deutschland arbeitet youngcaritas - bekannt sind Aktionen wie die "Smartphonesprechstunde", "Briefe gegen Einsamkeit", "Platz für Toleranz", "Warm durch die Nacht" und vieles mehr. youngcaritas kennt Lebenssituationen junger Menschen und gestaltet Angebote entsprechend. Die Delegiertenversammlung beschloss 2012, dass youngcaritas-Akteur:innen nicht "zweckentfremdet" werden sollen - ein Thema, das weiterhin aktuell ist: Personallöcher stopfen ist nicht Sinn der youngcaritas.
Die "Jungen Wilden" packen an
Eine Sorge bei der Gründung war zudem, dass es wild zugehen könnte, wenn man den "Jungen" so viel Freiraum lässt. Doch im Einsatz für Klimaschutz, Vielfalt und gegen Armut stellten sich die jungen Leute als anpackend und lösungsorientiert heraus. Ja, vielleicht sind sie zu brav, vielleicht sollten sie sich vor ihren Caritasverband kleben, damit dieser endlich konsequenten Klimaschutz umsetzt, die Vielfalt ernst nimmt und dem freiwilligen Engagement so viel Unterstützung gibt, wie er in Sonntagsreden gerne betont. Stattdessen versuchen sie es mit gutem Beispiel und konstruktiven Vorschlägen – bis jetzt recht erfolgreich, oder?
Beitrag aus der Zeitschrift "neue caritas" vom April 2023