Zu Besuch in Wien
Die Besuchergruppe aus Deutschland zusammen mit der Leiterin von youngcaritas Wien, Alice Uhl 6. v. r. Caritasverband für den Kreis Coesfeld
Neugierig und gespannt waren wir wohl alle, als wir in der „actionFabrik“ – dem Treffpunkt von yc in Wien, ankamen. Nach dem Kennenlernen starteten die Mitglieder der Wiener Projektgruppe mit ihren Berichten. So erzählten sie zum Beispiel, wie die actionFabrik entstanden war: Vor wenigen Jahren sollte ein Treffpunkt für Jugendliche eingerichtet werden. So kam es, dass sie zusammen mit einer Architektur-Studenten und Dozenten den Innenausbau in einem Bogen unter einer U-Bahnlinie planten: Daraus entstand die actionFabrik. Sie erfüllt verschiedenste Anforderungen, zum Beispiel gibt es eine Bühne, eine Bar und eine Bastelecke. Es können Präsentationen gehalten werden und die Räume sind behindertengerecht ausgestattet.
Erklärtes Ziel von yc Wien ist es, Kindern und Jugendlichen Wissen zu vermitteln. Dazu stellen sie Schulen verschiedene Unterrichtsunterlagen zur Verfügung oder referieren selbst in den Klassen zu den Hintergründen verschiedenster Themen, zum Beispiel Flüchtlinge oder Armut. Sie wollen jungen Menschen zum Ehrenamt motivieren und bieten Ihnen die Möglichkeit zu einem Thema ein neues Projekt zu starten oder sich einem schon Bestehenden anzuschließen.
Einige Projekte sind „Dauerbrenner“ und wiederholen sich jedes Jahr. So zum Beispiel die Aktion „Laufwunder“, bei der an einem Wochenende im Jahr Kinder und Jugendliche zu einem Sponsorenlauf mit großem Rahmenprogramm aufgerufen werden. Im letzten Jahr nahmen daran über 6.000 junge Menschen teil und erliefen über 120.000 Euro.
Auch die "Aktion Kilo“ findet jedes Jahr wieder statt. Gruppen ehrenamtlicher Helfer stellen sich vor die Supermärkte und bitten Passanten, bei ihrem Einkauf auch ein Teil zur Spende zu kaufen. 2014 wurden durch diese Aktion über 26 Tonnen Lebensmittel und Hygieneartikel gesammelt, welche unter anderem an Obdachlosen- und Mutter-Kind-Einrichtungen gespendet werden.
In der „Käfigleague“ lernen zurzeit über 800 Kinder verschiedenster sozialer Herkunft auf 25 Plätzen der Stadt Fußball spielen. Unterstützt wird die Käfigleague unter anderem von Profi Vereinen, die den Kids Freikarten schenken oder neue Talente aufspüren wollen.
Darüber hinaus organisieren die Wiener die Aktion „Shoppingwunder“, bei der Händler und Designer ihre Ware spenden und die die Projektgruppe dann verkauft und mit dem Erlös weitere Projekte unterstützt.
Außerdem planen sie Benefiz Veranstaltungen, bei denen sie Bilder verkaufen, die von Wohnungslosen gemalt wurden. Den Gewinn lassen sie den Künstlern und entsprechenden Einrichtungen zukommen.
Am Abend waren wir Besucher total geflashed wie vielfältig und umfangreich die Aktionen von yc in Wien sind. Bei gutem Essen und netten Gesprächen ließen wir den ersten Abend ausklingen.
Am zweiten Tag erzählten die Wienerinnen, dass sie seit einem Jahr für die Vermittlung der Zivildienstleistenden auf die 170 Einsatzstellen der Caritas zuständig sind.
Anschließend war Zeit, sich gegenseitig über die eigenen yc-Projekte und Aktionen zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. Im Anschluss besichtigten wir noch das Büro der youngcaritas Wien. Und dann war es schon wieder Zeit, nach diesen spannenden, motivierenden und beeindruckenden zwei Tagen, die Heimreise anzutreten.