Gelebte Integration bei Pizza und „Mensch ärgere dich nicht“
Etwa 25 Jugendliche und junge Erwachsene kamen auf Initiative der Caritas Hamm am Donnerstagabend im Pfarrheim St. Agnes zusammen. Es wurde gemeinsam gekocht, gegessen, erzählt, gelacht und das ein oder andere Spiel gespielt. Das Besondere: die jungen Menschen zwischen 14 und 30 Jahren kommen aus ganz verschiedenen Ländern der Welt; mit ihrer je eigenen kulturellen Sozialisation und persönlichen Geschichte.
Die Idee zu diesem Begegnungsabend hatten Imke Friedrich und Susanne Föller, zuständig für den Fachdienst für Integration und Migration sowie das Netzwerk für junge Engagierte youngcaritas. „Immer mehr junge Geflüchtete, die zu uns kommen, möchten sich sozial engagieren und ihr Umfeld aktiv mitgestalten. Um echte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, brauchen diese jun
gen Menschen die Möglichkeit eigene Themen sowie eigene Vorstellungen zur Gesellschaft, in der sie leben (möchten), zu platzieren.“, berichtet Imke Friedrich. „So entstand der Gedanke, die jungen Geflüchteten mit anderen jungen Menschen, die sich in Hamm sozial engagieren, zusammen zu bringen. Hierzu bot sich youngcaritas an.“
Die 14 bis 30 Jahre alten Engagierten von youngcaritas treffen sich ca. ein bis zwei Mal im Monat zu immer anderen sozialen Aktionen. „Dadurch, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei den Projekten mit ganz unterschiedlichen Lebenswelten konfrontiert werden, möchten wir sie für das Potential einer vielfältigen Gesellschaft sensibilisieren. Umso besser also, wenn auch youngcaritas bunter und vielfältiger wird“, erklärt Susanne Föller die Zielsetzung ihrer Arbeit. „Durch den intensiven Austausch in lockerer Atmosphäre erfahren die jungen Erwachsenen heute Abend viel voneinander. Diejenigen, die neu in Deutschland sind, erhalten Tipps, wo sie Gleichaltrige treffen können oder welcher Fußballverein besonders zu empfehlen ist. Und diejenigen, die hier aufgewachsen sind, freuen sich, etwas über fremde Kulturen zu erfahren.“
Ein 20-Jähriger, der vor drei Jahren mit seiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist, möchte den Abend auch nutzen, um youngcaritas besser kennenzulernen: „Ich kann mir gut vorstellen, mich selbst bei youngcaritas zu engagieren. So viele Menschen haben mir in Deutschland geholfen. Ich bin froh, wenn ich etwas zurückgeben kann.“ Über dieses Engagement freuen sich die Initiatorinnen ganz besonders: „Wenn es uns gelingt, dass dieser Abend keine einmalige Aktion war, sondern darauf aufbauend integrierende gemeinsame Aktionen stattfinden, sind wir mehr als zufrieden.“